Ein starker Schienen­güter­verkehr braucht verbesserte wett­bewerbliche Rahmen­bedingungen. Dazu gehören eine leistungs­fähige Infra­struktur ebenso wie die finanzielle und politische Unter­stützung von Forschung und Technologie-Rollout.

Herausforderung wettbewerbsfähiges Schienengüterverkehrssystem

Die am TIS beteiligten Unternehmen haben einen klaren Blick auf die Erfordernisse der Zukunft: Der Schienengüterverkehr muss zwingend seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern – Innovative Güterwagen und Intelligente Güterzüge sind dabei wegweisend. Allerdings blickt der TIS auch realistisch auf die aktuellen Gegebenheiten. Entwicklung, Erprobung, Zulassung und Migration entsprechender Innovationen erfordern einen hohen Einsatz des gesamten Sektors,  sowohl in Bezug auf personelle als auch finanzielle Ressourcen. Zudem können viele Innovationen, beispielsweise die Digitale Automatische Kupplung oder das Energie- und Datenmanagement, nur im europäischen Kontext eingeführt werden.

Ohne politische und finanzielle Unterstützung kann und wird es nicht gelingen, das gesteckte Ziel zu erreichen: eine deutliche Steigerung des Marktanteils der Schiene. Der Schienengüterverkehr benötigt vor diesem Hintergrund einen klugen Mix aus verschiedenen Forschungs- und Förderprogrammen, um Innovationen im nötigen Tempo voranzutreiben.

Ein ganzheitlicher Ansatz für Wachstum auf der Schiene

  • leistungsfähige und zuverlässige Infrastruktur für den SGV
  • Integration des SGV in den zukünftigen Deutschland-Takt und Sicherstellung der Abstimmung mit internationalen Fahrplänen
  • Wegfall von administrativen Hürden im SGV, zum Beispiel Kenntnis der Landessprache
  • Digitalisierung der Schieneninfrastruktur inklusive ETCS-Einführung
  • Trassen- und Anlagenpreise auf einem wettbewerbsfähigen Niveau
  • Begrenzung von Abgaben und Steuerbelastungen
  • standardisierter Datenaustausch zwischen allen Akteuren des SGV
  • Stärkung der Multimodalität
  • forcierte Aus- und Fortbildung im SGV-Sektor

Innovation im SGV braucht gezielte Förderung

Praxisbezogene Forschung und Weiterentwicklung
Hier stehen für den Schienen­güter­verkehr insbesondere die Themen­felder Fahrzeug­technik, Digitalisierung und Automatisierung im Vordergrund – mit allen in den vorherigen Kapiteln aufgeführten Innovationen.

Langfristig ausgelegte Betriebserprobung
Um die Funktionalität von Innovationen und ihre Effekte auf Wirtschaftlichkeit, Lärm und Energie zu überprüfen, bedarf es mobiler und digitaler Test­plattformen, beispielsweise in Form von Demonstratorzügen. Auch Anwendungen für die Digitalisierung und Automatisierung von Betriebs­abläufen benötigen Testläufe.

Leuchtturmprojekte
Mit Best-Practice-Beispielen senden sie wichtige Impulse in den Sektor. Positive Praxiserfahrungen in realen Verkehren überzeugen und können zentrale Innovationsfelder, etwa die Digitale Automatische Kupplung, entscheidend voranbringen.

Migration von Innovationen
In der Regel ist die Migration von Innovationen im  Schienengüterverkehr mit hohen Anfangsinvestitionen verbunden. Für die Unternehmen sind sie wirtschaftlich oft nicht darstellbar. Mehrkosten, die bei Verwendung innovativer Komponenten anfallen, müssen durch Fördermittel abgefedert werden – bei Bestands- ebenso wie bei Neuwagen.