Der Intelligente Güterzug: Meilenstein auf dem Weg zu einem digitalen auto­matisierten Schienen­güter­verkehr des 21. Jahrhunderts.

Vom Innovativen Güter­wagen zum Intelligenten Güterzug

Dem Technischen Innovationskreis Schienengüterverkehr (TIS) ist es in den vergangenen Jahren gelungen, die Entwicklung und Umsetzung von Basis-Innovationen am Güterwagen entscheidend voranzutreiben. Über die Notwendigkeit von Innovationen für Eisenbahngüterwagen entlang der 5L-Kriterien – leise, leicht, laufstark,  logistikfähig, life-cycle-costorientiert – besteht mittlerweile branchenweit Konsens. Wer heute auf die Innovationstätigkeit der Branche blickt, wird einen sichtbaren  Zuwachs an Engagement feststellen.

Der Intelligente Güterzug: Innovation für den gesamten Zugverbund denken

Um die Wett­bewerbs­fähigkeit des Schienen­­güter­­verkehrs spürbar zu erhöhen, genügt es jedoch nicht, Innovationen isoliert im Güter­­wagen voranzutreiben. Digitalisierung und Auto­matisierungs­strategien müssen für den gesamten Zug­verbund gedacht werden, um ihr Potenzial entfalten zu können. Es gilt jetzt, den nächsten Schritt zu gehen: den Innovativen Güterwagen zum Intelligenten Güter­zug zusammen­zufügen. Der TIS hat in den vergangenen Monaten den hierfür notwendigen Prozess strukturiert und angeschoben. Die Roadmap zum Intelligenten Güterzug steht. Die Digitale Auto­matische Kupplung (DAK) mit integrierter Strom- und Datenbus­­leitung bildet das Herzstück des Intelligenten Güterzugs. Sie schafft Voraus­setzungen für eine umfängliche Digitalisierung und Automatisierung des Schienen­güter­verkehrs und ermöglicht im Bahn­betrieb erhebliche Effizienz­­sprünge. Für den TIS ist deshalb klar: Die europaweite Einführung einer DAK muss mit Nachdruck angegangen werden.

Innovation braucht Förderung

Die anstehenden Innovationen rund um den Intelligenten Güterzug erfordern eine intensive Abstimmung im Sektor und ziehen hohe Investitions­kosten nach sich. Beides trifft insbesondere auf die Migration der DAK zu, die in einem europaweiten Prozess erfolgen muss. Um den Intelligenten Güterzug aufs Gleis zu setzen,  bedarf es erheblicher politischer und finanzieller Unterstützung. Dies gilt auch für das Rollout von Basis-Innovationen, die oftmals mit hohen anfänglichen Investitionen verbunden sind.

Ganzheitlicher Ansatz schafft wett­bewerbs­fähigen Schienen­güterverkehr

Innovative Güterwagen und der Intelligente Güterzug bilden Meilen­steine auf dem Weg zum wettbewerbs­fähigen Schienengüter­verkehr. Es bedarf allerdings weiterer Verbesserungen, damit die umwelt­freundliche Schiene ihren Anteil am Verkehrsträger-Mix ausbauen kann. Das Feld reicht vom Ausbau der Infrastruktur über die Einführung von ETCS-Signaltechnik hin zur Schaffung fairer Wettbewerbs­bedingungen zwischen Straße und Schiene. Sektor und Politik müssen europaweit an einem Strang ziehen. Die im Masterplan Schienengüter­verkehr vereinbarten Maßnahmen weisen den richtigen Weg. Die Politik muss nun den Willen haben, die Maßnahmen zeitnah umzusetzen, und die erforderlichen finanziellen Mittel dafür bereitstellen. Die Unternehmen des TIS werden diesen Weg unterstützen.